Hündinnen werden meist zweimal im Jahr läufig, manche auch nur alle 8 oder 10 Monate oder sogar nur einmal im Jahr. Etwa in der Mitte ihrer Läufigkeit finden die Eisprünge der Hündin statt, aber auch dies ist individuell sehr verschieden. Bei manchen Hündinnen ist es schon am Tag 10 so weit, bei anderen erst am Tag 18, auch noch früher oder später ist möglich. Auch das Deckverhalten der Hündinnen ist unterschiedlich, viele Hündinnen zeigen schon Deckbereitschaft, bevor der Eisprung stattgefunden hat, andere erst am Tag des Eisprungs und manchmal ist eine Hündin nur für ein paar Stunden bereit, sich mit dem Rüden zu paaren.
Durch einen Progesterontest kann man feststellen, wann die Eisprünge voraussichtlich stattfinden. Dazu muss der Tierarzt Blut abnehmen. Endlich ist der Tag gekommen und man kann zum auserwählten Rüden reisen.

Wenn sich die beiden sympathisch sind, dann wird nun ein kleines Liebesspiel stattfinden um sich gegenseitig zu animieren. Irgendwann bleibt die Hündin dann stehen, hält ihren Schwanz zur Seite und ermöglicht so dem Rüden den Deckakt. Zunächst reitet der Rüde von hinten auf und umklammert die Hündin, damit er seinen Penis tief einführen kann. Der Penis schwillt dann an und verknotet sich fest mit der Hündin. Der Rüde steigt vom Rücken und die Deckpartner stehen nun fest verbunden Hinterteil an Hinterteil. Damit die Hündin nicht wegzieht und es dadurch zu Verletzungen kommt, müssen manchmal beide Hunde ein wenig unterstützt werden. Das ganze dauert dann etwa 20 Minuten (10 Minuten bis zu einer Stunde), danach schwillt der Penis wieder ab und die beiden können sich voneinander lösen. Nun ist der Deckakt vollendet.






Jetzt beginnt ein neues Wunder der Natur. Innerhalb von 9 Wochen entsteht ein einzigartiges wundervolles Lebewesen. Hier könnt ihr mitverfolgen, wie sich ein Welpe im Mutterleib entwickelt.
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Deckung | Verhalten der Hündin | |
![]() | Nach der Deckung wandern die Spermien durch den Muttermund und die Uterushöhle aufwärts. Ihre volle Befruchtungsfähigkeit erlangen die Spermien erst nach der 5 bis 8 Stunden dauernden Wanderung durch den Uterus. Die Eizellen sind etwa eine Woche im weiblichen Geschlechtstrakt lebensfähig. Danach beginnt die spannende Entwicklung der befruchteten Eizellen zu kleinen Hundewelpen. | Die Hündin braucht jetzt vor allem Ruhe, denn für beide Partner ist der Geschlechtsakt anstrengend und das Erlebte muss verarbeitet werden. |
Tag 2-4 | ||
![]() | Das Sperma wandert zu den Eileitern. Am 2. – 3. Tag erreicht es die Eileiter. Dort befinden sich befruchtungsfähige Eizellen. Die Spermien bleiben aber auch ein paar Tage meist befruchtungsfähig. Am 3.-4. Tag werden die Eizellen befruchtet, was etwa 20 Minuten dauert, bis die Spermien die Schutzhülle durchdrungen haben. | Bei manchen Hündinnen merkt man sehr schnell, dass der Deckakt erfolgreich war, weil sich das Verhalten ändern kann, eventuell mehr Appetit und anschmiegsamer, ruhebedürftiger. Auch sonnige Plätze werden manchmal gerne aufgesucht |
Tag 4-8 | ||
![]() | Nun wandern die befruchteten Eizellen in die Gebärmutter, wo sie sich täglich teilen und entwickeln sich schließlich zu Maulbeerkeimen. Die Gebärmutterschleimhaut bereitet sich auf die Einnistung der Eizellen vor. Nach 8 Tagen entwickeln sich die Maulbeerkeime zu Blastozysten. Ab diesem Zeitpunkt spricht man von ”Embryos”. | |
Tag 8-15 | Gebärmutterhörner | |
![]() | Bis zum 15. Tag nach der Befruchtung erreichen die Embryonen die Gebärmutter. Am 13.–15. Tag. schlüpft die Blastozyste aus der Schutzschicht um weiter wachsen zu können und die Implantation in der Gebärmutter zu ermöglichen. Nachdem, die sich weiter teilenden Embryonen, für 5-7 Tage frei in der Gebärmutter liegen, verteilen sie sich gleichmäßig in den Gebärmutterhörnern. Das sind zwei schlauchartige Fortsätze der Gebärmutter in denen die Welpen den Großteil der Trächtigkeit verbringen. | ![]() |
Tag 15-20 | ||
![]() | Nun besitzt auch jeder Embryo seinen festen Platz in der Gebärmutter. Der Kopf hat begonnen, sich zu entwickeln und es bilden sich winzige Knospen, aus denen schliesslich die Vorderbeine werden (Tag 22). Die Knospen der Hinterbeine entwickeln sich einen Tag später, ebenso die ersten Zeichen der Augen, die Riemenbögen, Herzwulst und die Urwirbel (Tag 20). Der Embryo beginnt den Kopf nach vorn zu neigen und rollt sich in die klassische Fötenstellung zusammen. Zuerst bildet sich das Neuralrohr, der Vorläufer des Gehirns und Rückenmarks. Während dieser Zeit bilden sich auch die inneren Organe. Die fötale Zirkulation entwickelt sich und das Herz schlägt. | |
![]() | Um den 20. Tag nisten sich die Embryonen dann in der Gebärmutter ein und die Ausbildung der Plazenta beginnt. | Der Hormonhaushalt und der Stoffwechsel der Hündin stellt sich nun auf die veränderten Ansprüche ein. Jetzt merkt man auch am Verhalten der Hündin, dass der Deckakt geklappt hat. Sie will vielleicht mehr schlafen, zeigt großen Appetit oder frisst gar nichts mehr und es kann Brechreiz auftreten. |
Tag 25-27 | ||
![]() | Mit 25 Tagen sind die Embryonen ca. walnussgroß. Die Ohren werden am 26. Tag gebildet, Augenhülle und Tasthaare bilden sich am 27. Tag. Beine, Pfoten und Zehen (zu diesem Zeitpunkt noch schwimmhäutig) sind deutlich erkennbar. | Im derzeitigen Zustand sind die Föten sehr stark defektgefährdet. Man muss sehr darauf achten, dass die Hündin nichts aufnimmt, wie z.b. Düngemittel, eine vergiftete Maus oder verschmutztes Wasser. |
Tag 28-32 | ||
![]() | Um den 28. Tag ist die Plazentabildung beendet. Sterben die Fruchtanlagen bis zu diesem Tag ab, werden sie meist unauffällig resorbiert. Am Ende dieser Embryonalperiode sind beim Hund alle wichtigen Organsysteme im Groben angelegt, die endgültige Körperform ist bereits in ihren Grundzügen erkennbar und die Gesichter nehmen Gestalt an. Die Nervenstränge im Rückenmark werden gebildet. Ab diesem Zeitpunkt heißt es auch nicht mehr Embryo, sondern Fötus. | Grade bei Erstlingshündinnen kann man jetzt oft schon sehen, dass sich die Brustwarzen rosa färben und vergrößern. Wenn ein größerer Wurf zu erwarten ist, sieht man evtl. auch schon eine dezente Wölbung. Ich vermeide es in der Regel eine Ultraschalluntersuchung vorzunehmen, da dies auch Stress für die werdende Mutter bedeuten kann.![]() |
![]() | Der Herzschlag der Embryos/der Föten ist von geübten Personen wahrnehmbar. Besonders zwischen dem 24. und 28.Tag der Trächtigkeit sind die 1 bis 2 cm großen Ampullen als kugelige Wölbungen durch erfahrene Geburtshelfer zu ertasten. Die babyblau schimmernde Hülle über den Augen dient als Schutz des sich entwickelnden Sehorgans. Der Fötus durchläuft am 31 /32 Tag noch mal eine spannende und heikle Entwicklung. Es kommt zum so genannten Nabelbruch, d.h. der Darm wird kurzzeitig aus der Körperhöhle verlagert um schneller wachsen zu können. | Die Hündin kann zähflüssigen, klaren bis milchig-trüben Schleim absondern, meist ein sicheres Zeichen für eine Trächtigkeit. |
Tag 33-35 | ||
![]() | Die oviolen Fruchtampullen , fließen um den 33. bis 35. Tag ”zusammen und wachsen zu Schläuchen aus. Die Gebärmutter faltet sich, da der Platzbedarf der Welpen enorm ist. Um den 35. Tag ist die Organbildung bei den Welpen abgeschlossen. Am 35. Tag sind die Augen & Ohren fertig entwickelt und die Finger sind separiert. | |
Tag 35-40 | ||
![]() | Die Augenlider sind jetzt ausgebildet, die Finger vollständig getrennt und gespreizt. Barthaare und Krallen beginnen sich zu entwickeln, ebenso die Form der Handplatte und die Anlage der Augenbrauen. Auch die Hautpigmentation und die Fellfarbe beginnt sich zu entwickeln und ist am 52. Tag abgeschlossen. Die Föten sehen nun aus wie Hunde, das männliche Geschlecht ist bestimmbar (Tag 35). Sie sind jetzt ziemlich resistent gegen Störungen in der Entwicklung. Die Föten wiegen ca. 6 Gramm und sind ca. 45 mm lang. Am 40. Tag wird der Darm wieder in die Körperhöhle verlagert. | Die Brustwarzen der Hündin werden dunkler und vergrößern sich. Eine gute Muskulatur ist wichtig für eine reibungslose Geburt, deshalb sollte die Hündin weiterhin ausreichend Bewegung haben. Extreme Anstrengungen wie Joggen mit der Hündin, Fahrradtraining, Schwimmen in kalten Gewässern etc. sollten aber vermieden werden. Die Hündin wird auf Spaziergängen vielleicht etwas träger und spielt nicht mehr gern mit anderen Hunden. Sie schützt ihre Flanken und lässt fremde Hunde nicht mehr nah an sich heran. Die Hündin wird mit der Welpenbox vertraut gemacht. Die Mahlzeiten sollten auf 3–4 kleinere Portionen aufgeteilt werden. |
Das letzte Drittel der Trächtigkeit | ||
![]() | Das letzte Drittel der Schwangerschaft hat begonnen. Die Föten wachsen jetzt sehr schnell. 3/4 des Wachstums der Föten fällt in dieses letzte Drittel. In den bisher knorpeligen Knochen der Föten beginnt die Verkalkung. Die Welpen können nun leicht unter der Bauchdecke ertastet, jedoch schlecht gezählt werden. | Wenn die Hündin einen durchschnittlichen oder großen Wurf trägt, kommt es zur Faltung der Gebärmutterhörner, wodurch man jetzt deutlich die Wölbung des Bauches sehen kann. Wenn die Hündin nur zwei bis drei Welpen trägt, kann man oft ger nichts erkennen. Die Haare am Bauch der Hündin fallen aus. Wilde Spiele oder Springen sollte jetzt vermieden werden. Bei Unklarheiten könnte man nun durch eine Röntgenaufnahme, Anzahl und Größe der Welpen bestimmen. |
![]() | Der Fötus hängt an der Nabelschnur wie ein Raumfahrer im Weltall und bewegt sich frei in der mit Fruchtwasser gefüllten Blase. So ist er fantastisch stoßgesichert. Sein Haarkleid ist noch schütter, die endgültige Pigmentierung ist jedoch schon fertig. Die Ohrmuscheln sind fertig ausgeprägt. Die Föten hecheln bereits im Mutterleib, dadurch schützen sie sich schon vor der Geburt vor Überhitzung, da ihnen die Schweißdrüsen fehlen. | Das Gesamtgewicht der Hündin kann sich um 20 bis 30 % erhöhen. Die letzten Tage merkt man der Hündin dann schon an, dass es nun etwas beschwerlich wird. |
Tag 56 | ||
![]() | Ab diesem Zeitpunkt können die Welpen sicher geboren werden, die Lunge und andere wichtige Lebensfunktionen sind geburtsbereit entwickelt. Augenlider und Gehörgänge sind noch geschlossen. Die letzten vier Tage in der Gebärmutter dienen zur stärkeren Ausprägung der Merkmale, die Welpen nehmen nochmal stark an Gewicht zu. | Bereits jetzt sind die Welpen berührungsempfindlich und werden es genießen, wenn man der Hündin regelmäßig den Bauch streichelt. Die Hündin hat weniger Hunger, was durch den Platzmangel im Bauch verursacht wird. Sie verbringt sehr viel mehr Zeit mit der eigenen Körperpflege. Die Zitzen schwellen weiter an, es kann schon zu einer ersten Milchproduktion kommen. Die Hündin wird unruhiger und sucht einen geeigneten Platz fürs Werfen. Die Bewegung der Welpen im Mutterleib ist leicht erkennbar, wenn man die flache Hand vorsichtig auf den Bauch der Hündin legt. Sie muss dazu völlig entspannt sein. |
Tag 57-63 | ||
![]() | Die Welpen sind jetzt fertig ausgebildet und die Geburt kann beginnen. |